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Computer können auch Auslöser von Suchtdruck sein

Computer oder Laptop können im 21. Jahrhundert sowohl Mittel zum Zweck sein, um seine Sucht zu befriedigen, z. B. bei Pornosucht, Internetsucht oder Online-Glücksspielsucht. Oder aber eigener Auslöser sein.

D.h. entweder nutze ich den Computer, um mir die Befriedigung zu holen, nachdem ein anderer Auslöser Suchtdruck verursacht hat, oder ich arbeite am Computer oder denke an den Computer im Arbeitszimmer und dies löst dann den Druck aus, jetzt schnell auf diese gewissen Seiten zu surfen…

Kornelius Roth, der seit Jahren als Psychotherapeut mit Sexsüchtigen arbeitet, hat ein exzellentes Buch „Sexsucht – Krankheit und Trauma im Verborgenen“  geschrieben, in dem es auch darum geht, wie man sich vor den Verlockungen des Internets schützen kann.

So schlägt er vor, die Webcam zu entfernen und alle bisher gespeicherten Web-Adressen und Abonnements zu löschen (natürlich kann man sie wieder neu suchen, aber dieser Suchvorgang gibt einem Zeit, vielleicht doch die Oberhand über den Suchtdruck zu gewinnen).

Außerdem rät er, den PC nur in Beisein des Partners / der Partnerin oder der Kinder zu nutzen, also z.B. im Wohnzimmer, und ihn so auszurichten, dass jeder den Bildschirm sehen kann. Sind Sie allein oder generell ohne Partner und haben Sie Bekannte aus Selbsthilfegruppen, so kann man sich gegenseitig anrufen und sagen, dass man jetzt an den Computer muss. Dies verpflichtet dann auch, nicht zu lange am Bildschirm zu bleiben, denn der andere erwartet dann einen zweiten Anruf, in dem man mitteilt, dass die Sitzung beendet ist.

Außerdem empfiehlt Roth, sich zu fragen, ob der PC zuhause überhaupt gebraucht wird, und wenn ja, wird denn der Online-Anschluss gebraucht, oder kann man ihn abmelden? Außerdem ist es technisch möglich, auf seinem PC alle Sexseiten sperren zu lassen. Wie das geht, sollten Sie aber lieber nicht selber in Erfahrung bringen, sondern einem Experten überlassen.

Viele dieser Gedanken gelten natürlich auch für Glücksspielsüchtige. Menschen mit Alkoholproblemen und Fresssüchtige können damit meist weniger anfangen.

Zuguterletzt meint Roth zurecht, es mache Sinn, das Foto Ihres Partners/Ihrer Partnerin als Bildschirmschoner zu nutzen oder es neben dem Computer stehen zu haben. Dies erdet Sie sicher und bewahrt Sie vielleicht, zu viel „Blödsinn“ auf dem Rechner zu veranstalten.