Logo HilfebeiSucht.de
Logo HilfebeiSucht.de

Alkoholiker und Selbstmordgedanken – Medikamente, Ärzte oder Psychologen?

Alkoholiker und Selbstmordgedanken, das kommt häufiger vor, als sich das manche vielleicht vorstellen können. Es ist ja nicht so, dass Alkoholabhängige seit Jahren jeden Morgen aufstehen mit der Absicht, sich heute mal wieder zu betrinken und sich dann dabei gut fühlen. Vielmehr ist mit einer Alkoholsucht viel Leiden verbunden. Meist liegen unzählige Versuche hinter einem Alkoholiker, die Sucht zu überwinden. Alkoholentzüge, in einer Klinik unter ärztlicher Aufsicht oder alleine zuhause, fast immer auf Dauer erfolglos.

Und irgendwann wächst die Verzweiflung, dass man nicht vom Alkohol loskommt, so stark an, dass man sogar Selbstmordgedanken bekommt. Von Freunden verlassen, die Familie verloren, arbeitslos, verarmt… da können Suizidgedanken entstehen.

Und öffnet sich dann eine Alkoholikerin oder ein Alkoholkranker jemandem und erzählt von den Selbstmordabsichten, dann kommen oft wenig hilfreiche Sprüche wie „das Leben geht schon irgendwie weiter“ oder „es wird schon wieder“. Wer bei Alkoholproblemen an Selbstmord denkt, sollte sich vielmehr vor Augen führen, dass der jahrelange erhöhte Alkoholkonsum die Gehirnchemie verändert. Depressionen (und in deren Folge dann auch Selbstmordgedanken) treten oft infolge der veränderten Gehirnchemie auf.

Dies ist eine Krankheit, wie das Wort „Alkoholkrankheit“ ja auch schon ausdrückt. Es ist definitiv nicht so, dass man solche Selbstmordgedanken einfach durch ein anderes Denken wieder wegbekommt. Vielmehr braucht man einen Arzt, der einem die richtigen Medikamente gibt, um die Gehirnchemie wieder in Ordnung zu bringen – um es mal ganz einfach auszudrücken. Funktioniert die Gehirnchemie wieder, verschwinden auch die Selbstmordgedanken von selber und man kommt von selber wieder auf positivere Gedanken.

Gleichzeitig sollte dann aber ein Alkoholentzug durchgeführt werden und vor allem – damit man nicht wieder in die alten Muster zurückfällt – eine ordentliche psychotherapeutische Betreuung. Also: Arzt, Alkoholentzug und psychologische Beratung, in dieser Reihenfolge. Angehörige sollten den Betroffenen auch zu diesen drei Schritten drängen. Alkoholsucht-Beratungsstellen können hier wichtige Hilfe leisten. Einfach mal googlen für die entsprechende Stadt.

Beim Schritt „psychologische Beratung“ können wir wiederum helfen. Das Lavario-Programm funktioniert hervorragend, um dauerhaft vom Alkohol wegzukommen. Bei Selbstmordgedanken ist es jedoch nicht geeignet, ausreichende Unterstützung zu geben, da braucht der Betroffene zunächst einmal viel intensivere persönliche Betreuung und Medikamente.